Das Museum zeigt an konkreten Beispielen, wie vom 17. bis 19. Jahrhundert in seinen Räumen gesetzt, gedruckt und gebunden wurde. Einzigartige Exponate der reichhaltigen romanischen historischen Büchersammlung ergänzen die Ausstellung. Der Wohnkultur und Musik des Unterengadins sind separate Bereiche gewidmet.
Die wichtigsten Instrumente zur manuellen Papierherstellung sind ausgestellt, u.a. Sieb, Wasserzeichen und Presse. Die Besucher können (nach Voranmeldung) ihr eigenes Papier schöpfen und mit einem Wasserzeichen versehen. Nach dem Trocknen besteht die Möglichkeit, das Papier zu bedrucken.
Ein Nachbau des in der Stamparia verwendeten Setzregals mit diversen Schriftarten ist ausgestellt. Der jahrhundertlang gepflegte Handsatz von Musiknoten wird erklärt und gezeigt. Auf einer Linotype-Setzmaschine von 1954 wird der Zeilensatz demonstriert.
Die Besucher können als Setzergesellen auf einem Winkelhaken Druck-Lettern zu einer Zeile zusammenfügen und eine bahnbrechende Erfindung von Gutenberg – den beliebig wiederholbaren Guss von Druck-Lettern – nachverfolgen.
Ein Prunkstück ist der exakte, funktionsfähige Nachbau der Kniehebel-Handdruckpresse, auf welcher im 19. Jahrhundert in Strada gedruckt wurde (Original im Rätischen Museum Chur). Betriebsbereite Tiegel-Druckmaschinen sowie Schnellpressen zeigen Entwicklungsschritte bis zur heutigen Drucktechnik.
Die Arbeitsschritte vom gedruckten Bogen bis zum fertigen, von Hand gebundenen Buch können in der Buchbinde-Abteilung verfolgt werden. Ein grosser Satz alter Buchbinderwerkzeuge bereichert diesen Museumsbereich.
Das heutige Valsot bildete vom 16. bis 19. Jahrhundert die letzte romanisch sprechende Bastion zum deutschsprachigen habsburgischen Tirol. Das beeinflusste die Lebensgewohnheiten der Rumantschia. Original und liebevoll eingerichtete Zimmer zeigen, wie in der Grenzgemeinde Wohnen, Druckgewerbe und ein landwirtschaftlicher Kleinbetrieb im gleichen Gebäude koexistierten.
Volksmusik ist im Unterengadin und insbesondere in Valsot fest verwurzelt. Im Weiler Tschlin entstand die auch heute noch populäre Fränzli-Musik. Original-Instrumente, historische Fotografien und Noten bekannter Unterengadiner Formationen werden in der Wohnstube gezeigt.